Vollständige Prostataentfernung bei Prostatakrebs
Beim Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes.
Die Prostata (oder Vorsteherdrüse) ist eine zirka vier Zentimeter große walnussförmige Drüse. Sie liegt im Becken unterhalb der Harnblase und umschließt den obersten Teil der Harnroöhre. An der Rückseite grenzt sie an den Enddarm (Rektum). Die Prostata produziert ein milchiges Sekret, das beim Samenerguss abgegeben wird. Es sorgt dafür, dass die Samenzellen sich ernähren und fortbewegen können. Beim Samenerguss bildet dieses Sekret den größten Teil der Flüssigkeit.
Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft wird Prostatakrebs heute bei jedem sechsten Mann über fünfzig festgestellt. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken. Die meisten der heute entdeckten Tumore haben jedoch eine gute Prognose. Denn das Prostatakarzinom wächst in der Regel langsam und führt bei vielen Patienten nicht zum Tod. Nur drei Prozent der Männer in Deutschland sterben daran. Eine aktuelle Studie geht davon aus, dass etwa vier bis fünf von zehn durch Früherkennung entdeckte Karzinome dem Betroffenen lebenslang keine Beschwerden machen werden.
Stehen die Diagnose Prostatakrebs sowie Ausmaß und Stadium der Erkrankung fest, entscheiden Arzt und Patient gemeinsam über das weitere Vorgehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Prostatakrebs zu behandeln. Dazu zählen vor allem die aktive Überwachung, die vollständige Entfernung der Prostata, die Bestrahlung, sowie unter bestimmten Umständen die Hormonentzugstherapie. Welche Therapie für welche Patienten zu empfehlen ist, haben die Deutsche Krebsgesellschaft und verschiedene Fachgesellschaften in einer Patientenleitlinie zu Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms formuliert.