Kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI)
Die Aortenklappe ist die Herzklappe zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader (Aorta). Durch sie pumpt das Herz sauerstoffreiches Blut in den Körper.
Eine Verengung dieser Herzklappe (Stenose), z. B. durch Verkalkung, bleibt oft lange unentdeckt, weil Betroffene zunächst noch keine Beschwerden haben. Oft kann das Herz die verengte Klappe jahrelang ausgleichen. Je mehr die Verengung zunimmt, umso stärker muss das Herz mit jedem Schlag pumpen. Dies führt dazu, dass der Herzmuskel zu stark belastet wird. Dadurch wird der Herzmuskel dicker und das Herz wird größer. Im weiteren Verlauf nimmt auch die Pumpleistung ab. Hierdurch treten Beschwerden wie Schwäche, Engegefühl, Brustschmerzen oder Atemnot und Husten auf und das Herz kann dauerhaft geschädigt werden. Je nach Schweregrad der Verengung muss die defekte Aortenklappe durch eine Prothese ersetzt werden.
Bei Menschen über 75 Jahren ist die Aortenklappenverengung der häufigste Herzklappenfehler. Der Herzklappenersatz kann entweder durch eine Operation am offenen Herzen oder durch einen kathetergestützen Eingriff vorgenommen werden. Der Zugang für den Katheter erfolgt in der Regel über die Blutgefäße (transvaskulär).
Für die Implantation einer Herzklappenprothese mittels Katheter (TAVI, engl: Transcatheter Aortic Valve Implantation) wird über einen kleinen Schnitt in ein Blutgefäß – meist in der Leiste – ein Katheter bis an das OP-Feld geschoben. Durch den Katheterschlauch kann dann die Klappenprothese eingeführt und implantiert werden.
Medikamente werden nach dem Eingriff eingesetzt, um die Blutgerinnung zu regulieren. Sogenannte Gerinnungshemmer sorgen dafür, dass sich keine Blutgerinnsel bilden, die ihrerseits einen Schlaganfall auslösen können.